Werkstätte und Produktionstechnik I. Jahrgang

In fünf Werkstätten werden die für jeden Elektrotechniker notwendigen Grundfertigkeiten an verschiedenen Situationen, wie sie auch in der der gewerblichen Praxis vorkommen, geübt:

Grundausbildung Verbindungstechniken

Alle für den Niederspannungsbereich relevanten Stecksysteme werden kennengelernt und die fachlich richtige Montage an unterschiedlichen Leitermaterialien und -querschnitten ausprobiert. Press- und Quetschverbindungen, Crimpmontagen von Stecksystemen der Datenübertragung sowie moderne, löt- und schraubfreie Anschlusstechniken runden das Programm ab.

Grundausbildung Elektroinstallation

Installationsschaltungen, wie sie in jedem Gebäude zum Einsatz kommen, können an Übungswänden aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Neben den erforderlichen Geräten werden auch die verschiedenen Leitungstypen, deren spezifische Verlegearten und Eigenschaften kennengelernt.

Durch das Einziehen von Kabeln und Drähten sowie durch das Anschließen und Montieren von handelsüblichen Schaltern und Steckdosen entsteht ein praxisnaher Ausbildungsbetrieb, der nicht nur den technischen Hintergrund beleuchtet, sondern vor allem auch das handwerkliche Geschick trainiert.

Grundausbildung Elektronik

Dem Elektroniker steht eine Vielzahl an Bauelementen zur Verfügung. Das visuelle Erkennen dieser Elemente, die richtige Handhabung und deren Verwendung in einfachen elektronischen Schaltungen werden in dieser Werkstätte erlernt. Durch Lötübungen, die von einfachen Aufgaben hin zu schwierigen Lötarbeiten führen, wird diese für die Elektronik bedeutsame Fertigungstechnik erlernt.

Grundausbildung Maschinenbau

Das Betätigungsfeld eines Elektrotechnikers ist sehr vielseitig. So müssen z.B. einfache Maschinenteile, Befestigungselemente und Gehäuse aus metallischen Werkstoffen und Kunststoffen häufig selbst gefertigt werden. Das notwendige Rüstzeug wird in unseren Mechatronikwerkstätten vermittelt.

Grundausbildung Computertechnik

Auch der Computer ist aus dem Berufsalltag eines Elektrotechnikers nicht mehr wegzudenken. Das Kennenlernen von Hardwarekomponenten, die erforderliche Verkabelung sowie die Inbetriebnahme von PC-Systemen ist der Ausbildungsschwerpunkt in dieser Werkstätte.

Gebäudetechnik

Gebäudetechnik

In den ersten Jahrgängen werden im Wesentlichen elektrotechnische Grundlagen erlernt. Im Bereich der Installation werden diese durch Übungen, wie das Anfertigen verschiedenster Steckverbindungen sowie dem Aufbau der Installationsgrundschaltungen umgesetzt. Bei diesen Übungen soll nicht nur das handwerkliche Geschick, sondern auch die Verwendung des der Norm entsprechenden Materials, unter Anwendung der richtigen Werkzeuge erlernt werden. Im Zuge der Fehlersuche erfolgen erste Schritte in der Handhabung sowie der Anwendung einfacher Messgeräte.

Durch den Aufbau von Installationskojen, mit Hilfe welcher die Installation eines Einfamilienhauses nachgestellt werden, können die erlernten Fertigkeiten aus dem 1.Schuljahr gefestigt und weiter ausgebaut werden. Hierbei werden die Tätigkeiten als Team durchgeführt. Dieses hat die Aufgabe die Installationen so auszuführen, dass es dem 3. Jahrgang möglich ist einen entsprechenden Zählerverteiler zu planen und anzuschließen. Unsere Aufgabe ist es, den Anforderungen der modernen Gebäudetechnik Rechnung zu Tragen.

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So werden unter anderem eine Fernsehaufbereitung sowie strukturierte Verkabelung (Netzwerkverkabelung) aufgebaut und mittels modernen Messgeräten überprüft. Um Kenntnisse über verschiedene elektrische Heizungssysteme zu erlangen, wurden Möglichkeiten geschaffen, diese im Übungsbetrieb anzuschließen und zu testen. Die Energieeffizienz bei der Betreibung div. Heizungssysteme wie Fußbodenheizung, Nachtspeicherheizung bis hin zur Rampen- und Dachrinnenheizung spielen eine große Rolle. So kommen verschiede Regler zum Einsatz, um die Vor- und Nachteile bezüglich Kosten- Nutzenrechnung zu erkennen.

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Damit die Zusammenhänge der Vorschriften besser verstanden werden, wird der Zählerverteiler unserer Installationskojen an den Vorgaben der Salzburg AG angepasst. Hierzu wird der Verdrahtungsplan des Verteilers mit WSCAD erstellt. Anhand dieses Planes erfolgen die anschließende Umsetzung und der Einbau des Verteilers. Um die Sicherheit unseres Ein-familienhauses gewährleisten zu können, wird mit Hilfe eines Installationstesters die gesamte Anlage überprüft und erforderliche Prüfprotokolle erstellt. Im Praxisalltag kann es immer wieder von Nöten sein, auftretende Fehler zu orten und diese zu beheben. Damit ein mög-lichst effizientes Vorgehen bei der Fehlersuche erreicht wird, werden verschiedenste Fehler in die Anlage eingebaut, welche zu orten und zu behoben sind.

Um Personen und Einrichtungen vor atmosphärischen Einflüssen zu schützen beschäftigen wir uns mit der Planung der Erdungs- und Blitzschutzanlage. Damit ein besseres Verständnis erlangt wird, werden am Schulobjekt Erdungs- und Blitzschutzmessungen durchgeführt. Die ermittelten Werte sind in ein Blitzschutzprotokoll einzutragen. Nicht nur in der Haustechnik sind messtechnische Überprüfungen erforderlich sondern auch bei Handwerkzeugen und Geräten ist dies erforderlich. So werden im Zuge des Werkstättenunterrichtes immer wie-der kleinere Arbeiten im Haus bzw. Gerätereparaturen durchgeführt, bei dem das Erlernte in die Praxis umgesetzt wird.

Die moderne Elektroinstallation bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten. Es gilt dabei nicht nur Jalousien, Beleuchtung usw. zu steuern, sondern vielmehr sollen Gewerke miteinander ver-bunden, Zentral geregelt und visualisiert werden. Ein bedeutendes Instrument hierfür ist das KNX-Interbussystem. Durch einfache Grundlegende Übungen wird ein Einblick in die Möglichkeiten dieses Systems gegeben. So wird durch das Einbinden einer Wetterstation sowie das Programmieren von Lichtszenen gezeigt, wie der Wohnkomfort erheblich gesteigert werden kann.

Wie bereits erwähnt, werden div. Arbeiten im Rahmen des Unterrichtes durchgeführt. So ist es eine besondere Freude, wenn durch Zusammenarbeit der Abteilungen und Engagement der Schüler/innen neue Komponenten der Werkstätteneinrichtungen entstehen. Durch die ständige Adaptierung der Einrichtung wird es erst möglich eine der Zeit entsprechende Aus-bildung zu sichern.

Ich hoffe mit diesem kleinen Einblick in die Gebäudetechnik, dass Interesse für den Ausbildungsbereich Elektrotechnik geweckt zu haben und freue mich auf euer kommen.

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FL Christian Lackner, BEd 

Automatisierungs-, Steuerungs - und Antriebstechnik

Automatisierungs-, Steuerungs - und Antriebstechnik

Die Lerninhalte richten sich nach den Anforderungen der Wirtschaft und sind daher einem steten Wandel unterworfen. Ein Schwerpunkt hier in der Werkstätte liegt in der Vereinigung von Automatisierungssystemen und Antriebstechniken, um den innerbetrieblichen Produkti-onsabläufen gerecht zu werden.
In den ersten Jahrgängen werden im elektrotechnische Grundlagen erlernt. Im Bereich der Automatisierungstechnikwerden sämtliche Übungen mit TTL- Schaltkreisfamilien realisiert. Weiteres werden handwerkliche Übungen mit den Lötkolben und diverse Drahtbiegeübungen konstruiert. Diese Übungen sollen den Schülerinnen und Schülern das Geschick mit diesen Werkzeugen und Werkstoffen vermitteln.
In der Automatisierungstechnik lernen die Schülerinnen und Schüler das Planen herkömmlich verdrahteter Steuerungen sowie das Programmieren von speicherprogrammierbaren Steue-rungen (Siemens Simatic S7). Auch die Inbetriebnahme und Fehlersuche auf den selbst pro-jektierten Anlagen werden ebenfalls durchgeführt.
Die Programme werden an vorgegebenen Modellen (Feldbustechnik Profibusübung, Ampel, Liftsteuerung, Füllanlage, Aufzugsteuerung, Förderbänder,usw…) getestet, um anhand rea-listischen Anwendungen üben zu können. Weiteres wird eine Visualisierung mit einem Touchdisplay WinCC Flexible 2008 projektiert und getestet.

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In der Antriebstechnik können die Schülerinnen und Schüler elektrische Antriebe gemäß ei-ner Aufgabenstellung in Betrieb nehmen, und Messungen an den Antriebssystemen (Fre-quenzumrichter (FU), Servosteller und Gleichstrommotor usw.) durchführen, analysieren und protokollieren.
In der herkömmlichen Steuerungstechnik können die Schülerinnen und Schüler Gleich-, Wechsel- und Drehstromverbrauchern wie Transformatoren und Antrieben in Betrieb neh-men und selbstständig die Aufgabenstellung lösen.
Im Unterricht werden auch diverse Arbeiten im Werkstättenlabor durchgeführt. Durch die ständige Adaptierung der Einrichtung wird es erst möglich eine zeitgemäße Ausbildung zu sichern.

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Ich hoffe mit dieser Zusammenfassung einen kleinen Einblick in die Steuerungs- Regelungs- und Antriebstechnik vermittelt zu haben, und dass Interesse für den Ausbildungszweig geweckt zu haben.

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FL Bernsteiner Christoph, BEd

Werkstätte und Produktionstechnik II. Jahrgang

Im II. Jahrgang werden die Kenntnisse und Fertigkeiten, die während des ersten Jahres erlernt wurden, konsequent erweitert. So wird auch eine sinnvolle pädagogische Vorgangsweise gewählt, indem sich die Schülerinnen und Schüler von einfacheren Übungen hin zu komplexen Aufgabenstellungen steigern können.

Neu im II. Jahrgang ist vor allem das Gebiet der Steuerungstechnik. Nach einer Einführung in die Schütz- und Relaistechnik werden alle wesentlichen Grundschaltungen erlernt und auch praktisch umgesetzt. In diesem Zusammenhang werden auch Drehstromverbraucher angeschlossen und Messübungen daran durchgeführt.

Das Gebiet der Elektronik wird um die Konstruktion, die Herstellung und Bestückung von Leiterplatten erweitert.

In einer weiteren Maschinenbauwerkstätte werden die Grundlagen der thermischen Verbindungen, d. h. verschiedene Elektro- und Gasschweißverfahren erlernt.

Werkstätte und Produktionstechnik III. Jahrgang

Der III. Jahrgang stellt für den Werkstättenbetrieb die größte Herausforderung dar, da in diesem Jahr die meisten unterschiedlichen Fertigkeiten erlernt werden.

Der Bogen spannt sich hier von der Industrieelektronik über die Prototypenfertigung bis zur Produktplanung und -prüfung.

Besonders intensiv wird die Elektroinstallation behandelt, da in diesem Abschnitt auch ein kompletter Schaltschrank mit Energiezählung, -verteilung einschließlich der Steuerung von Nachtspeicherheizung und Niedertarifboiler gebaut wird.

In der Steuerungstechnik wird von der verbindungsprogrammierten Steuerung zu den Logikmodulen und speicherprogrammierbaren Steuerungen gewechselt. Parallel dazu werden auch mechatronische Inhalte, insbesondere die Grundlagen der Pneumatik und Elektropneumatik mit der dazugehörigen Sensorik und den gängigen Aktoren gelehrt.

Die Gebäude- und Hausleittechnik, die besonders in größeren Zweckbauten bereits heute stark verbreitet ist, erfordert die Auseinandersetzung mit dem Anschluss, der richtigen Programmierung und Parametrierung  sowie der Inbetriebnahme von Installationsbuskomponenten. Hier stehen den Schülerinnen und Schülern moderne und zeitgemäße Geräte zur Verfügung.

Werkstätte und Produktionstechnik IV. Jahrgang

Im IV. Jahrgang werden Niederspannungsanlagen in Hinblick auf die dazugehörigen Schutzmaßnahmen behandelt. Die richtige Anwendung der Schutzmaßnahmen, die Zusammenhänge in Erdungs- und Blitzschutzanlagen werden ebenso vermittelt wie das Messen und Prüfen der dazugehörigen Parameter sowie die Dokumentation in Prüfprotokollen und Anlagenbüchern.

Das Thema Gebäudetechnik wird um interessante Gebiete wie audiovisuelle Informationsanlagen und Grundlagen der Lichttechnik erweitert.

Den erneuerbaren Energien mit den dazugehörigen Mess- und Prüfarbeiten wird ein weiterer Schwerpunkt gewidmet.

Werkstättenlabor V. Jahrgang

Die Programmierung und Inbetriebnahme von Automatisierungsanlagen, die Verbindung von elektrotechnischen Systemen über Netzwerke und die Visualisierung von Prozessabläufen sind Kernaufgaben im V. Jahrgang. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Anschluss, die Parametrierung und Optimierung von Antriebssystemen sowie der dazugehörigen Leistungselektronik.

Elemente des Auftrags- und Bestellwesens, der Umgang mit Ausschreibungsunterlagen und Angeboten und grundlegende Vorgangsweisen in der Kalkulation ergänzen den Unterricht im Werkstättenlabor.

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